Samstag, 9. April 2011

Streit um Weinanbau der EU-Irrsinn



Leipzig/Großpösna. Nach langem Streit mit dem sächsischen Umweltministerium um Weinreben am Störmthaler See gibt die Gemeinde Großpösna (Kreis Leipzig) nach. Der Gemeinderat beschloss, die Weinstöcke zu roden. Die Reben würden im April entfernt, sagte Bürgermeisterin Gabriela Lantzsch am Dienstag in Großpösna.

Die Gemeinde kommt damit einer Forderung des Umweltministeriums nach, das den Weinanbau an den Hängen des gefluteten Tagebausees für illegal erklärt hatte. Allerdings plant ein eigens gegründeter Verein Störmthaler Wein e.V. schon eine neue Anpflanzung - als Hobbyweinbau.

Die Gemeinde hätte an den Hängen des gefluteten Tagebausees Wein gepflanzt, ohne die sogenannten "weinrechtlichen Pflanzrechte" dafür zu haben.

8.500 Euro Strafe
Großpösna hatte 2008 rund 1.300 Reben der Sorten Grauburgunder und Müller-Thurgau gesetzt. Und das, obwohl bereits zwei Jahre davor das zuständige Regierungspräsidium Chemnitz den Anbau von Kelterweinen am Störmthaler See verboten hat. Dafür muss die Gemeinde nun insgesamt 8.500 Euro Strafe an das Umweltministerium zahlen. Im Februar dieses Jahres bestätigte das Leipziger Verwaltungsgericht die verhängte Geldbuße. Das Urteil sei zwar noch nicht rechtskräftig, sagte Lantzsch. Dennoch wolle die Gemeinde weiteren Sanktionen aus dem Weg gehen. Unterdessen kündigte ein neu gegründeter Verein an, die Flächen für den Hobbyweinbau bald wieder aufreben zu wollen.

Lange Tradition des Weinbaus in Sachsen

In Sachsen wird seit 850 Jahren Wein angebaut. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1161. Traditionell wird der Wein seit jeher an den Steillagen der Elbe zwischen Diesbar-Seußlitz und Pillnitz angebaut. Die sächsischen Winzer feiern das Jubiläum in diesem Jahr mit mehr als 500 Veranstaltungen.
bis bald & Guten Appetit

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